Während des Sommers führen Grannen dazu, das viele Hunde- und Katzenbesitzer mit ihren Tieren zum Tierarzt müssen. Die vermeidlich harmlosen Pflanzenteile stellen für Tiere eine große Gefahr dar.
Grannen gefährliche Pflanzenteile
Besonders im Sommer besteht die Gefahr, dass sich Hunde oder Katzen eine Granne einfangen. Grannen sind kleine Pflanzenteile, die vor allem bei Getreidesorten vorkommen. Diese Pflanzenteile besitzen Widerhaken, die diese Pflanzenteile so gefährlich machen. Grannen führen unentdeckt, nachdem sie sich durch die Haut gebohrt haben zu schmerzhaften Abszessen beim Tier.
Wo lauern Grannen?
Grannen lauern vor allem in Getreidefeldern und hohen Wiesen. Die Pflanzenteile sind sozusagen die Samenkörner verschiedener Getreide- und Grassorten. Das Tückische an ihnen sind diese Widerhaken, die sich durch die Haut bohren. Es ist daher ratsam, den Hund aus den Getreidefeldern hinauszuhalten und hohe Wiesen zu meiden. Am hohen Wegesrand lauern ebenfalls oftmals Grannen. Komplett verhindern lässt sich das Risiko allerdings nicht, das sich der Hund beim Spaziergang eine Granne einfängt.
Wie sehen Grannen aus?
Die Ähren sind kleine Körner die ummantelt von langen Härchen sind. Diese besitzen Widerhaken. Die Haare schützen das Samengut. Optisch unterscheiden sich die Ähren an sich nicht wirklich, bei den einen sind die Haare etwas länger und ausgeprägter als bei den anderen.
Das Fell absuchen als Vorbeugende Maßnahme
Nach dem Spaziergang ist es wichtig, den Hund abzusuchen. Hat der Hund eine Granne im Fell, dann lässt sich diese entdecken und entfernen, bevor sie sich in die Haut gebohrt hat. Besonders die Pfoten, Augen und Ohren sind stellen, an denen sich Grannen oftmals festklammern. Bei kurzem Fell ist es viel leichter, die Pflanzenteile frühzeitig zu entdecken. Hunde mit langem Fell sind nach einem Spaziergang ausgiebig zu bürsten und intensiv abzusuchen. Pflanzenteile, die sich im Fell befinden, lassen sich einfach entfernen.
Was ist zu tun, wenn das Pflanzenteil in der Haut steckt?
Steckt die Granne bereits in der Haut, ist es besonders wichtig, diese schnell zu entfernen. Dazu ist eine Pinzette äußerst hilfreich. Mit der Pinzette ist die Granne dicht an der Haut zu greifen und dann vorsichtig zu ziehen. Gelingt dies nicht, dann ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig. Es ist wichtig, dass die Grannen zeitnah entfernt werden, sie wandern sonst unter der Haut und sorgen für Probleme.
Symptome erkennen
Nicht immer lassen sich die Grannen einfach erkennen und aus dem Fell ziehen. Pflanzenteile, die bereits unter der Haut sitzen sind für die Besitzer nur schwer zu finden. Bleiben diese unentdeckt, kann die Granne für den Hund gefährlich sein. Für Tierbesitzer ist es daher wichtig, die Symptome zu erkennen, die Ähren verursachen.
Wir haben die häufigsten Symptome in einer Übersicht zusammen gestellt:
- Der Hund hustet oder niest vermehrt nach dem Spaziergang
- Die Augen sind gerötet, tränen und der Hund kneipft das Auge zu
- Der Hund schüttelt vermehrt mit dem Kopf und kratzt sich am Ohr
- Der Hund leckt sich die Pfoten intensiv
- Der Hund hat am Ohr, Pfoten oder einer anderen Körperstelle eine Schwellung mit Rötung
- Der Hund humpelt
Große Gefahr bei Pflanzenteilen in der Nase
Nießt der Hund, nachdem Aufenthalt im freien und besteht der Verdacht, das sich ein Pflanzenteil in der Nase befindet, dann ist umgehend ein Tierarzt aufzusuchen. Manchmal lässt sich bei den Hunden auch ein nasales Atemgeräusch feststellen. Grannen, die in der Nase des Hundes sitzen sind besonders gefährlich, sie könnten in die Lunge wandern und Lungengewebe verletzen. Grannen, die sich in der Lunge des Tieres befinden, entfernt der Tierarzt in einer Operation.
Pflanzenteile im Auge des Hundes
Grannen am Auge des Hundes verstecken sich hinter dem dritten Augenlid. Die Augen des Hundes sind gerötet, tränen und sind eitrig. Am Auge verursachen sie für das Tier schmerzhafte Entzündungen. Grannen im Auge des Hundes müssen grundsätzlich durch einen Tierarzt entfernt werden, ansonsten besteht die Gefahr, das Tier am Auge beim Entfernen der Ähren ernsthaft zu verletzen.
Ab wann gibt es Grannen?
Ab Juli sind die Gräser und das Getreide reif, jetzt besteht erhöhte Grannen Gefahr bei den Tieren. Grundsätzlich ist also in den Sommermonaten beim Spaziergang mit dem Vierbeiner besondere Vorsicht geboten. Wenn die Wiesen und Felder abgemäht sind, dann sinkt die Gefahr wieder.
Wann sind Grannen gefährlich?
Die fiesen Pflanzenteile sind für die Tiere gefährlich, wenn diese unbemerkt in den Körper gelangen und dort Entzündungen auslösen. Akute Gefahr besteht, wenn die Pflanzenteile im Atmungsorgan stecken. Bei einem Verdacht ist ein Tierarzt umgehend aufzusuchen. Gelangen Grannen in die Organe der Tiere, besteht zudem Lebensgefahr. Das Gefährliche an den Pflanzenteilen ist, dass diese unter der Haut wandern können.
Warum sind Grannen gefährlich?
Grannen sind für Hunde so gefährlich, weil sie sich durch ihre Widerhaken unbemerkt in die Haut bohren können. Unter der Haut sorgen sie für schwerwiegende Entzündungen. Die fiesen kleinen Ähren können sogar in Organe weiter Wandern und dieses Verletzen. Bei einer Granne im Ohr besteht die Möglichkeit, dass diese das Trommelfell schädigt, in dem sie es durchbohrt.
Welche Hunde sind besonders betroffen?
Grundsätzlich kann es jeden Hund egal welcher Rasse und in welchem Alter treffen. Besonders stark betroffen sind dabei allerdings Hunde, die mittellanges bis langes Fell besitzen. Hier haben die Pflanzenteile gute Chancen, sich festzuhaken und unentdeckt durch das dichte Fell zu bleiben.
Wie diagnostiziert der Tierarzt eine Granne?
Ist die Granne sichtbar, dann ist es einfach, diese eindeutig zu diagnostizieren. Bei Grannen unter der Haut ist die Diagnose schwieriger. Eine Granne ist durch eine Röntgenbildaufnahme nicht sichtbar. Bei einer Computertomografie sind die kleinen Pflanzenteile zu sehen. Der Tierarzt hat als Diagnostik der unter der Haut befindlichen Granne zunächst einmal nur die beschriebenen Symptome. Im Auge oder Ohr kann der Tierarzt schauen, ob er die Granne noch entdeckt und diese dann entfernen. Geschwollene Pfoten, die zum Teil blutig geleckt sind und Eiter austritt, sind ein Indiz. Der Tierarzt versucht die Granne unter der Haut zu lokalisieren. Dazu bohrt er in die Haut ein kleines Loch. Mithilfe einer medizinischen Pinzette versucht er im Kanal, den sich die Granne geschaffen hat, diese heraus zu holen. Gelingt das nicht direkt, erfolgt ein Pfotenverband mit Zugsalbe. Der Tierarzt ordnet einen Kontrolltermin an.
Die Behandlungsmethoden bei Grannen
Die Behandlungsmethode der Granne ist unterschiedlich und ist abhängig von der betroffenen Körperstelle. Wir haben einen Überblick der gängigsten Behandlungsmethoden gegen Grannen zusammen gefasst:
Pflanzenteile im Auge:
Die Grannen am Auge sind in der Regel hinter dem dritten Augenlid zu finden. Sie lassen sich dort meist ohne Probleme entfernen. Dazu schaut der Tierarzt hinter das dritte Augenlid und entfernt die Ähren vorsichtig.
Ähren im Ohr:
Ähren im Ohr lassen sich mithilfe eines Otoskops schnell lokalisieren. Über eine spezielle Zange lässt sich die Granne mithilfe eines Otoskops greifen und aus dem Ohr entfernen. Ist der Eingriff für den Hund zu schmerzhaft und hält dieser nicht still genug, dann ist eine kurzzeitige Narkose sinnvoll.
Granne in der Nase:
Eine Ähre in der Nase wird in der Regel entfernt, indem der Hund eine leichte Narkose erhält. Dann lässt sich die Granne packen und ziehen mithilfe einer speziellen Pinzette. Nach der Entfernung der Granne kann der Hund ein wenig aus der Nase bluten.
Ähren im Achselbereich
Ist die Ähre noch sichtbar, lässt sich diese gut entfernen. Befindet sie sich allerdings unter der Haut und hat eine Abzesshöhle gebildet, dann ist die Lokalisation schwieriger.
Ähren im Zehenzwischenbereich
Die fiesen Pflanzenteile im Zehenzwischenbereich zu finden ist schwer. Tierärzte wenden daher oft einen Zugsalbenverband an. Der Zugsalbenverband fördert die Abzessreifung, das hilft bei der Lokalisation. Das Auffinden ist dadurch deutlich leichter. Mit der Pinzette sucht der Tierarzt in der Abzesshöhle nach dem Pflanzenteil, um dieses zu greifen. Manchmal ist eine Narkose notwendig, um die Abzesshöhle aufzuschneiden und die Ähre zu entfernen.
Wie ist der Hund vor Grannen zu schützen?
Der beste Schutz für den Hund ist es, diesen von hohen Gräsern und Getreidefeldern fernzuhalten. Wer mit seinem Hund Ball spielen möchte, der sollte das stets auf einer abgemähten Wiese tun. Eine ganz schlechte Idee ist es, den Hund in hohe Weiden oder Getreidefelder zu schicken. Neben den vorbeugenden Maßnahmen gibt es ein paar wenige Schutzmaßnahmen, die den Befall mit den Ähren minimieren und im besten Fall verhindern sollen. Im Folgenden stellen wir die Produkte vor, die den Hund vor den Ähren schützen sollen:
Pfotenschutz dank Hundeschuhe
Hundeschuhe sind sinnvoll, um den Hund vor Ähren an den Pfoten zu schützen. Die Schuhe verhindern, dass sich während des Spaziergangs die kleinen Ähren unbemerkt zwischen die Ballen setzen und in die Haut bohren. Hundeschuhe gibt es in zahlreichen Variationen und ist für kleine bis große Hunde für alle vier Pfoten erhältlich.
Grannenschutz aus atmungsaktiven Materialien
Ein Grannenschutz aus atmungsaktivem Material soll die Ohren des Hundes vor den fiesen Grannen schützen. Der Schutz sieht aus wie ein durchsichtiger Hundeschal. Einfach über den Kopf des Hundes ziehen schon ist der Grannenschutz angezogen. Der Schutz bedeckt die Ohren des Hundes, ohne ihm einzuschränken oder zu stören. Die Pflanzenteile haben keine Chance, unbemerkt die Ohren des Hundes zu befallen.
Die Pinzette
Hat es den Hund trotz aller Sorgfalt und Vorsichtsmaßnahmen erwischt, dann ist eine Pinzette hilfreich. Eine gute Pinzette ermöglicht es dem Hundehalter, die kleinen Pflanzenteile dicht über der Haut zu greifen und vorsichtig aus der Haut zu ziehen. Eine Pinzette sollte demnach jeder Hundehalter Zuhause haben.
Grannen das Wichtigste in der Zusammenfassung
- Grannen haben Widerhaken, mit denen sie sich durch die Haut des Hundes oder der Katze bohren können.
- Grannen rufen Entzündungen hervor, die für das Tier besonders schmerzhaft sind.
- Betroffen sind vor allem die Augen, Nase, Ohren, Achseln und Pfoten des Tieres.
- Hohes Gras und Getreidefelder sollten Hundehalter beim Spaziergang mit dem Hund meiden. Es lässt sich bei aller Vorsicht nicht komplett ausschließen, dass der Hund sich keine Granne einfängt.
- Nach dem Spaziergang ist es sinnvoll, den Hund sorgfältig abzusuchen. Alle Grannen, die sich im Fell befinden, sind umgehend aus dem Fell zu entfernen. Das Frühzeitige entdecken der Ähren verhindert schwerwiegende Folgen.
- Bei einem Verdacht auf Grannen ist es sinnvoll, den Tierarzt aufzusuchen, keinesfalls sollten Hundehalter einfach abwarten. Die Haut ist nicht nur beim Menschen das größte Organ, sondern auch bei Tieren. Entzündliche Hautstellen sind nicht nur schmerzhaft für die Tiere, sie setzen ihnen auch besonders zu.
Die häufigsten Fragen zum Thema Grannen
Warum hat Getreide Grannen?
Grannen dienen bei Getreide und Gräsern zur Wasserregulation und zur Samenausbreitung. Die Widerhaken schützen das Getreidekorn beziehungsweise den Samen. Die Natur hat sich also etwas dabei gedacht, die Ähren mit den fiesen Härchen auszustatten.
Wo wachsen Grannen?
Überall wo Getreide wächst oder verschiedene Gräser sind die kleinen Pflanzenteile mit Widerhaken zu finden. Die Ähren stehen so am Wegesrand, auf Wiesen und auf Feldern.
Was bedeutet Grannen?
Im botanischen Sinn bedeutet das die borstenartige Spitze der Spelzen von Gräsern und verschiedenen Getreidesorten.
Welche Pflanzen haben Grannen?
Neben verschiedenen Getreidesorten wie Weizen, Gerste und Roggen haben auch viele Süßgräser Ähren, die sich in die Haut der Tiere bohren können.
Sind Grannen gefährlich für Hunde?
Ja, die Pflanzenteile sind aufgrund ihrer Eigenschaften für Tiere gefährlich und erfordern immer eine tierärztliche Behandlung.
Können Hunde und Katzen durch Grannen sterben?
Hunde wie auch Katzen können durch die Ähren im schlimmsten Fall sterben. Lebensgefahr für die Tiere besteht vor allem, wenn diese unentdeckt bleiben und im Körper unbehelligt wandern. Treten sie in Organe ein, schwebt das Tier womöglich in Lebensgefahr. Ähren, die in die Nase gelangt sind, können bis in die Lunge wandern. Eine schnelle Operation ist dann notwendig, um das Leben des Tieres zu retten.
Lassen sich Grannen vom Tier abschütteln?
Im Gegensatz zu anderen Pflanzenteilen lassen sich die Ähren nicht einfach abschütteln. Die Widerhaken halten sich im Fell fest, durch das Schütteln wandern die Ähren immer tiefer und bohren sich in die Haut.
Wie wandern Grannen?
Die Härchen helfen dem Pflanzenteil beim wandern durch den Körper. Sie ziehen die Ähre quasi immer tiefer in das Gewebe hinein. Bei Ähren in den Pfoten kommt es daher oftmals vor, das diese unten zwischen den Ballen eindringen, in die Haut und bis nach oben wandern. Sie treten dann oberhalb der Pfote durch die Haut wieder hinaus. Genau das macht sie so gefährlich.
Kann der Tierarzt die Granne mittel Ultraschall oder Röntgen darstellen?
Bei der Diagnostik ist es nicht möglich, die kleinen gefährlichen Pflanzenteile mittels Ultraschall oder über eine Röntgenaufnahme darzustellen. Das erschwert die Diagnostik, ein erfahrener Tierarzt erkennt allerdings anhand der Symptomatik und mithilfe der Anamnese den Befall der Pflanzenteile.
Was tun gegen Grannen?
Das sinnvollste, was Tierbesitzer tun können, ist vorzubeugen und die Tiere gründlich abzusuchen. Bei einem begründeten Verdacht ist die Vorstellung des Tieres in der Tierarztpraxis das einzig richtige.
Warum verkapseln sich die Ähren nicht und wachsen heraus?
Die Hacken an den Samenteilen verhindern, dass sich der Fremdkörper verkapselt und dann quasi hinaus eitert. Die Hacken kennen nur eine Richtung und das ist immer tiefer in die Haut beziehungsweise durch das Gewebe.
Ist eine Ähre ein Notfall?
Je nachdem, wo sie sitzt, ist schnelles Handeln gefragt. Im Falle einer Grannenverletzung ist es ratsam, immer direkt einen Tierarzt zu konsultieren. Dieser wägt dann ab, ob eine Notfallbehandlung erfolgen muss oder sie am nächsten Tag in die Sprechstunde kommen können.
Fazit: Ähren die heimtückische Gefahr im Sommer
Die kleinen heimtückischen Pflanzenteile sind eine große Gefahr für die Tiere. Beim Spaziergang lauert die Gefahr vor allem in den Sommermonaten bei jedem Spaziergang. Frühzeitig bemerkt lassen sich die Ähren einfach und unproblematisch aus dem Fell des Tieres entfernen. Erst wenn die Pflanzenteile mit ihren Widerhaken die Haut durchbohrt haben und unbemerkt in die Haut gelangt sind, besteht für die Tiere Gefahr. Besteht der Verdacht oder fallen Symptome auf, die auf die Grannen hindeuten, dann ist schnelles Handeln gefragt.